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Bestattung im Wandel

Immer mehr Menschen regeln ihren Nachlass bereits zu Lebzeiten. Wenn es um die Bestattung geht, nehmen viele von ihnen Abstand von der traditionellen Erdbestattung. Stattdessen nimmt das Interesse an alternativen Formen der Bestattung zu. Doch welche Bestattungsmöglichkeiten gibt es überhaupt?

Neue Formen der Beisetzung: Bestattungsformen im Überblick

Baumbestattung

Baumbestattung

Vor allem naturverbundene Menschen entscheiden sich für die Baumbestattung. Bei dieser Bestattungsform, die auch als Waldbestattung bekannt ist, wird die Asche des Verstorbenen im Wurzelwerk eines Baumes beigesetzt.

Eine Baumbestattung ist in einem ausgewiesenen Friedwald oder in einem Ruheforst möglich. Mittlerweile bieten aber auch städtische Friedhöfe diese Art der Beisetzung an.

Nach der Einäscherung des Verstorbenen wird dessen Asche in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelwerk eines Baumes beigesetzt. Ein klassischer Grabstein entfällt - bei dieser Form der Bestattung bleibt das Grab je nach Wunsch anonym oder erhält eine kleine Namenstafel als Markierung. Die Angehörigen erhalten in jedem Fall einen Registerauszug mit den exakten Ortsangaben der Grabstelle, um das Andenken des Verstorbenen aufrechterhalten zu können. Eine regelmäßige Grabpflege ist bei dieser Art der Bestattung nicht erforderlich. Zur Urnenbeisetzung sind zwar Kerzen und Blumen üblich, jedoch werden diese in den meisten Friedwäldern und Ruheforsten nach kurzer Zeit wieder entfernt. 

Diamantbestattung

Eine besonders ausgefallene Form der Bestattung ist die Diamantbestattung. Voraussetzung ist die Kremierung des Verstorbenen. Ein Teil der Asche wird zu einem Edelstein verarbeitet, den die Angehörigen im Anschluss erhalten - zum Beispiel, um ihn auf einem Schmuckkissen, hinter Glas oder als Anhänger in Ehren zu halten. Für manche Menschen kann diese Bestattungsform die Trauerarbeit erleichtern: der Verstorbene ruht nicht auf einem möglicherweise weit entfernten Friedhof, sondern ist im Alltag immer noch allgegenwärtig. Da für eine Diamantbestattung nicht die komplette Asche des Verstorbenen benötigt wird, kann die übrige Asche in einer Urne bestattet werden.

Wichtig zu wissen: Diese Bestattungsform ist etwas aufwendiger als eine konventionelle Beisetzung. Zum einen liegt aufgrund der Einäscherung zwischen dem Ableben des Angehörigen und der Trauerfeier ein längerer Zeitraum. Zum anderen fallen Kosten für die Überführung der Asche ins Ausland an. Denn: Aufgrund des in Deutschland herrschenden Friedhofszwangs darf die Diamantbestattung nicht hierzulande stattfinden. Daher ist die Schweiz ein bevorzugter Ort für diese Bestattungsform. Soll die übrige Asche in der Heimat beigesetzt werden, stellt der Anbieter der Diamantbestattung diese Rückführung ebenfalls in Rechnung. Wichtig zu wissen: Der Besitz eines Diamanten aus der Asche eines Verstorbenen, wie auch die Beauftragung einer Diamantbestattung sind in Deutschland erlaubt.

Eine Abwandlung der Diamantbestattung ist die Kristallbestattung. Bei dieser Art der Bestattung entsteht aus einem Teil der Asche ein Objekt aus Kristallglas. Dieser Prozess ist aufgrund der in Deutschland geltenden Gesetze ebenfalls nur im Ausland möglich. Wie auch bei der Diamantbestattung haben auch bei dieser Bestattungsform die Angehörigen die Möglichkeit, Einfluss auf die Gestaltung, Größe und Form dieses symbolträchtigen Erinnerungsstücks zu nehmen. Die Beisetzung der übrigen Asche bei einer Trauerfeier oder anonym ist ebenfalls möglich.

Flugbestattung

Wenn sich Angehörige oder vorausschauende Zeitgenossen die Frage stellen: „Welche Bestattungsformen gibt es“, kommt vielfach die Flugbestattung ins Spiel. Diese besondere Form der Naturbestattung erfordert allerdings eine behördliche Genehmigung. Ihr geht ebenfalls eine Einäscherung des Verstorbenen voraus. Bei einer Flugbestattung wird die Urne nicht beigesetzt, sondern von einem Fluggerät aus verstreut. Dies kann ein Flugzeug, aber auch ein Hubschrauber oder ein Heißluftballon sein. Die Asche kann über dem Festland verstreut werden, zum Beispiel über einer Region, zu dem der Verstorbene zu Lebzeiten einen besonders innigen Bezug hatte. Alternativ ist eine Flugbestattung auch über der Nord- oder der Ostsee möglich. Die Hinterbliebenen erhalten im Anschluss an die intime Zeremonie eine Urkunde, in der die Koordinaten und die Flughöhe dokumentiert sind. Wichtig zu wissen: Diese Form der Bestattung unterscheidet sich von der Luftbestattung. Hierbei wird die Asche vom Boden aus dem Wind übergeben - eine Bestattungsform, die in Deutschland nicht gestattet ist.

Da die räumlichen Kapazitäten im Fluggerät begrenzt sind, kann nur ein kleiner Kreis an Trauernden an der Luftbestattung teilnehmen. Diese Tatsache wird von manchen Hinterbliebenen als Nachteil empfunden. Auch das Fehlen eines festen Ortes, an den man kommen kann, um dem geliebten Menschen zu gedenken, empfinden viele Angehörige unbefriedigend. Andererseits sind Familie und Freunde bei dieser Bestattungsform von der Pflicht der Grabpflege entbunden.

Weinbergbestattung

Wein symbolisiert seit Jahrtausenden Genuss und Lebensfreude. Zudem empfinden die meisten Menschen Weinberge als besonders idyllisch und friedlich. Daher hat sich in den letzten Jahren die Weinbergbestattung als Pendant zur Bestattung im Friedwald etabliert. Vor allem in typischen Weinbauregionen wie Franken und Rheinhessen bieten immer mehr Winzer diese Bestattungsform an. Nach der Einäscherung wird die Asche des Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne an einem Rebstock beigesetzt. Auf Wunsch erinnert eine Plakette an den verschiedenen Weinliebhaber.

Selbstverständlich wird aus den Reben dieser sogenannten Friedweinstöcken aus Pietätsgründen kein Wein gekeltert. Die Winzer achten darauf, dass es sich bei diesen speziellen Weinstöcken um Reben handelt, die keine Trauben tragen oder entfernen den Fruchtansatz.

Auch bei dieser Bestattungform haben die Hinterbliebenen keinen Aufwand mit der Grabpflege. Trotzdem bleibt ihnen nach der Bestattung ein Ort, den sie aufsuchen können, um ihrem verstorbenen Angehörigen zu gedenken oder Zwiesprache zu halten.

Bestattung in Kolumbarien

Der Begriff Kolumbarium stammt aus dem Lateinischen. „Columba“ bedeutet „Taube“, ein „Columbarium“ war ursprünglich ein Taubenschlag. Schon die alten Römer übernahmen diesen Begriff aufgrund der optischen Ähnlichen für die in der Antike üblichen Grabkammern. In übereinander liegenden Nischen wurden damals die Urnen mit der Asche der Verstorbenen bestattet. In südlichen Ländern sind Kolumbarien auch heute noch ein fester Bestandteil der Bestattungskultur. In den letzten Jahrzehnten finden sich auch auf deutschen Friedhöfen vermehrt Kolumbarien. Vielfach sind diese oberirdischen Gebäude in der Nähe eines Krematoriums angesiedelt.

In Kolumbarien werden die Urnen in Kammern beigesetzt, die in die Wände eingelassen sind. Nach der Zeremonie wird die Kammer in der Regel mit einer Steinplatte verschlossen. Eine Gravur gibt Aufschluss über den Namen sowie den Geburts- und Todestag des Verstorbenen. In manchen Kolumbarien darf die Versiegelung der Urnenkammer mit einer Steinplatte entfallen. Manche Hinterbliebenen entscheiden sich stattdessen für eine Glasplatte, die den Blick auf die Urne freigibt.

Gut zu wissen: Bei dieser Bestattungsform ist die Nutzungsdauer der letzten Ruhestätte zeitlich begrenzt. In den meisten Fällen darf das Kolumbarium zwanzig Jahre genutzt werden. Bisweilen können Angehörige eine Verlängerung erwirken. Hierfür muss allerdings diese Möglichkeit in der jeweiligen Friedhofsordnung festgeschrieben sein.

Welche Bestattungsmöglichkeiten gibt es außerhalb von Deutschland?

Luftbestattung

Eine Luftbestattung ähnelt der Flugbestattung. Sie setzt ebenfalls die Kremation des Verstorbenen voraus. Die Zeremonie beinhaltet das Verstreuen der Asche in der Luft. Während bei einer Flugbestattung dieses Prozedere aus einem Flugzeug, Heißluftballon oder Hubschrauber erfolgt, kann die Luftbestattung jedoch auch vom Boden aus erfolgen - zum Beispiel auf einem Berg, einer Wiese oder an einem anderen beliebigen Ort. In Deutschland ist diese Form der Bestattung jedoch verboten - die Friedhofspflicht verbietet sie.

Im europäischen Ausland, zum Beispiel in der Schweiz, in Tschechien oder Frankreich, sind die Bestimmungen weniger streng. Eine besonders ausgefallene Variante ist die Luftbestattung im Weltall. Dabei transportiert ein Wetterballon eine Kapsel mit der Asche des Verstorbenen an die Grenze der Stratosphäre. Ein Mechanismus löst in etwa 30 Kilometern Höhe aus und verstreut die sterblichen Überreste des Verstorbenen in die unendlichen Weiten des Weltalls.

Wer sich für diese Bestattungsform entscheidet, muss demnach die Kosten für die Überführung des Leichnams ins Ausland einplanen oder die Urne mit der Asche von Deutschland ins Ausland verschicken - das ist sicher nicht jedermanns Sache. Ein Grab, das man zum stillen Gedenken besuchen kann, gibt es nicht. Allerdings erhalten die Angehörigen ein Zertifikat, das Zeitpunkt und Koordinaten der Luftbestattung enthält.

Felsbestattung

Felsen üben auf viele Menschen eine besondere Faszination aus - ihnen haftet etwas Mystisches an. Gleichzeitig symbolisieren sie Beständigkeit. Dies sind vermutlich die Gründe, warum eine Felsbestattung immer beliebter wird. Gleichwohl ist diese Art der Bestattung in Deutschland bislang nicht erlaubt. In der Schweiz hingegen ist die Felsbestattung mittlerweile fester Bestandteil der Bestattungskultur. Die Schweizer weisen in den Alpen Naturschutzgebiete für diese Bestattungsform aus, bei der die Asche des Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne unter der Grasnarbe des Felsens beigesetzt oder im unteren Bereich des Felsens verstreut wird.

Auch bei dieser Bestattungsform sind demnach die Überführung des Leichnams und eine Feuerbestattung erforderlich - dessen sollten sich Angehörige bewusst sein. Alternativ kann die Einäscherung auch in Deutschland erfolgen und die Urne mit der Asche per Post in die Schweiz geschickt werden.

Auf eine Trauerfeier müssen die Angehörigen bei einer Felsbestattung nicht verzichten. Allerdings kann die Witterung, je nach Lage des ausgewählten Felsens, zu einer Terminverschiebung der Zeremonie führen. Von bestimmten Ritualen, die man von traditionellen Beerdigungen kennt, muss man bei einer Felsbestattung Abstand nehmen. Ähnlich wie bei einer Baumbestattung ist das Schmücken der Grabstelle mit Blumen, Kränzen oder Kerzen nicht gestattet.

Ebenfalls wichtig zu wissen: Die Kosten für eine Felsbestattung können je nach Lage des Felsens unterschiedlich hoch zu Buche schlagen - mitunter kann sich sogar ein „Familienfelsen“ lohnen. Ebenso wie auf einem konventionellen Friedhof beträgt die Nutzungsdauer für ein Felsgrab 20 Jahre.

Almwiesenbestattung

Eine weitere Bestattungsform, die sich vor allem in der Schweiz großer Popularität erfreut, ist die Almwiesenbestattung. Dieser Variante der Naturbestattung steht in Deutschland die gesetzliche Friedhofspflicht entgegen. Daher entscheiden sich immer mehr Deutsche dafür, die Asche ihrer Angehörigen in die Schweiz zu überstellen. Alternativ kann die Einäscherung auch dort stattfinden. Anschließend wird die Asche in einer biologisch abbaubaren Urne auf einer Almwiese verstreut oder unter einem Edelweiß beigesetzt - auf Wunsch im Rahmen einer Trauerfeier. Terminierung und Umfang der Zeremonie sind jedoch von den Witterungsbedingungen vor Ort abhängig. Auf Grabschmuck oder Blumen müssen die Angehörigen bei dieser Form der Bestattung verzichten: beides würde dem naturnahen Charakter der Almwiesenbestattung widersprechen. Gleichwohl bietet diese Art der Bestattung den Vorteil, dass aufwendige, kostenintensive Grabpflege entfällt.

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